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Parution : 05/2017
Editeur : Mohr Siebeck
ISBN : 978-3-1615-4361-6
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Rechtserkenntnis durch Richtermehrheiten

"Group choice" in europäischen Justiztraditionen

Wolfgang Ernst

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Wenn mehrere Richter zur Entscheidung desselben Falles berufen sind, verschränkt sich die Aufgabe der normgebundenen Rechtserkenntnis mit der einer kollektiven Entscheidungsfindung ("group choice"). Die resultierenden Schwierigkeiten und Lösungsverfahren werden seit der Antike diskutiert. Unterschiedliche Regelungen in europäischen Justiztraditionen werden dadurch geprägt, ob das Verfahrensergebnis in einem Kollegialakt oder in einer Mehrheit von Einzelerkenntnissen besteht. 

Abgesehen von Problemen der Mehrheitsbildung bei quantitativen oder qualitativen Divergenzen über den Urteilstenor zwingt die Begründungspflicht zur Findung von zugleich mehrheitsgetragenen wie stimmigen Urteilsgründen. Dies führt auf die Frage, ob die juristische Methode, die Singularmethode ist, nicht einer Erweiterung bedarf, die den Einigungsprozess im Richterkollegium einer nachvollziehbaren Methodik unterwirft.

Wolfgang Ernst Geboren 1956; Juristische Ausbildung an den Universitäten Bonn und Frankfurt/M. und im OLG-Bezirk Köln sowie an der Yale Law School (LL.M.); 1981 Promotion; 1989 Habilitation; Professor für Römisches Recht und Privatrecht in Tübingen und Bonn; Arthur Goodhart Professor in Legal Science, Cambridge; Professor an der Universität Zürich; seit 2015 Regius Professor of Civil Law, Oxford.

362 pages